Jagd-und Forstdialog: Eine Bilanz

Jagd- und Forstdialog

Bericht zur 8. Jahresbilanz

2012 hat sich der Jagd- und Forstdialog mit der Mariazeller Erklärung das Ziel gesetzt, bundesweit ausgeglichene wald- und wildökologische Verhältnisse zu fördern. Leicht war es seither nicht: Klimawandel, Naturkatastrophen und eine Pandemie, die einen Massenansturm auf hervorrief. Wir sehen uns an, wie der Jagd- und Forstdialog sein Ziel dennoch erreichen will.

 

Seit 1. Februar 2021 ist der sogenannte „Waldfonds“ in Umsetzung. Mit 350 Millionen Euro handelt es sich dabei um das größte Investitionspaket der 2. Republik für unsere heimischen Wälder. Der „Waldfonds“ dient der Unterstützung der nachhaltigen Waldwirtschaft. Er ermöglicht auch die Förderung von Maßnahmen gegen Wildschäden im konkret abgegrenzten Rahmen. Zur Umsetzung können gelangen: Mechanischer Einzelschutz, Kontrollzäune, Zäunungen von Naturverjüngungskernen, Schussschneisen, jagdbetriebliche Konzepte und deren Umsetzung. Mehr dazu unter: https://www.waldfonds.at/

 

Wann hat der Wald seine Ruhe?

 

„Mit dem Forst & Jagd Dialog ist ein wichtiger Brückenschlag gelungen. Der Weg zur Erreichung ausgeglichener Wald- und Wildverhältnisse muss nun konsequent weiter beschritten werden!“ hält Bundesministerin Elisabeth Köstinger fest.

 

Auf diesem Weg spielt die Besucherlenkung eine besondere Rolle. Insbesondere in der Nähe von Ballungsgebieten, aber auch in den vielen touristisch höchst attraktiven Landschaften Österreichs sind regional insbesondere im Zusammenhang mit der Coronapandemie „Hotspots“ durch stark erhöhte Besuchszahlen entstanden. Dadurch kommt es nicht nur zur erhöhten Beunruhigung der Wildtiere und Überlastungen der natürlichen Ökosysteme, sondern auch zu wesentlichen Erschwernissen bei der notwendigen Regulierung der Wildbestände. Die Proponentinnen und Proponenten des Forst & Jagd Dialogs befürworten daher alle Initiativen, die sich mit praxisorientierten Problemlösungen auseinandersetzten. Die Lenkung von Besuchern und Besucherinnen, Bewusstseinsbildung, Öffentlichkeitsarbeit, die Planung und Ausweisung von Wildruhezonen, alle diese Maßnahmen - am besten in guter Absprache mit alpinen Verbänden und Freizeitnutzergruppen - werden ausdrücklich begrüßt, mit unserer Fachexpertise auch sehr gerne begleitet und bei ihrer Umsetzung mitgetragen.

 

Die Jagd: Systemrelevant

 

Eines hat uns die Pandemie aber nochmal deutlich vor Augen geführt: Wir – und alle anderen – brauchen die Jagd. So hält auch der Jagd- und Forstdialog in seiner Jahresbilanz fest: „Während des Kriseneinsatzes in Zeiten der Coronapandemie hat der Gesetzgeber klar festgelegt, dass trotz der allgemeinen Schließungsmaßnahmen bestimmte Tätigkeiten weiter aufrecht zu erhalten waren, die für die Gesellschaft und für die Aufrechterhaltung der Systemfunktionen von besonderer Bedeutung sind. Die Ausübung der Jagd dient vor allem dem Schutz von land- und forstwirtschaftlichen Kulturen, zur Vermeidung von Wildschäden, der Tierseuchenprävention und der Gewinnung regionaler Lebensmittel. Auch im Einsatz bei der Versorgung von Verkehrsfallwild handelt die Jagd im öffentlichen Interesse.“