EARTH DAY - Was die Welt bewegt und wie wir mobilisieren

Familie Thaler, Stradehof groß

Am 22. April, mitten in der Blütezeit von Fauna und Flora ist Earth Day. Für manche ist es ein Tag wie jeder andere. Naturschützer und Naturschützerinnen klettern aber an diesem Samstag für den Erhalt des Planeten Erde auf die Barrikaden. Erneuerbare Energie, Nachhaltigkeit und der berühmte ökologische Fußabdruck sind vertraute Worte, die wie alte Bekannte in dieser Diskussion mitschwingen. Gesprochen wird oft und doch zu wenig von dem Beitrag, den jeder und jede einzelne von uns leisten kann.

Das Wort „wir“ hat im Sinne des Umweltbewusstseins eine tragende Rolle. Wir als Jägerschaft, wir in Kärnten – wir sind diejenigen, die durch die Jagd Bewusstsein schaffen, die Verantwortung übernehmen und denen Wald, Wild und gemeinsames Handeln am Herzen liegt.

 

Die Schlagworte Natur- und Artenschutz, Lebensmittelgewinnung und auch Genügsamkeit haben in Kreisen der Jägerschaft einen nahezu unantastbar hohen Stellenwert. In Krumpendorf am nord-östlichsten Ende von Görtschach werden diese Begriffe wieder in Erinnerung gerufen. Dort führt die Familie Thaler bereits seit vielen Generationen den Betrieb Stradehof. Bio ist hier eine Selbstverständlichkeit, Demeter ihre gelebte Ideologie. Diesem Grundsatz - ihre Landwirtschaft als geschlossenen Hofkreislauf zu führen - hat sich das junge Ehepaar Stefanie und Christoph Thaler verschrieben.

Es ist eine Arbeit die viel Überzeugung, Kraft und Zeit fordert, dessen ist sich Christoph Thaler bewusst. Und trotzdem widmen beide ihre kostbare Freizeit einer verantwortungsvollen Aufgabe: Seit Stunde Eins sind Stefanie und Christoph begeisterte Jägerin und Jäger. Eigentlich ist diese Tätigkeit nur ihrem privaten Interesse geschuldet. Gleichzeitig aber sehen sie es als einen Beitrag, den sie gerne leisten, damit ihre Kulturlandschaft mit Vieh- und Gemüsezucht weiter Bestand hat.

 

„Wer im Handel Wildfleisch kauft, kauft nicht automatisch regional oder Bio“ – Stefanie Thaler

 

Durch den beruflichen Kontakt mit der Gastronomie, Trophäenjägern und unkooperativen Landwirten wissen die Demeterlandwirte, was zu Bruch geht, wenn Jagd, Land- und Forstwirtschaft sich nicht die Hände reichen wollen. Die ideale Zusammenarbeit beginnt nämlich bereits mit bewusster Feldbewirtschaftung zum Deckungserhalt für Bodenbrüter und geht bis hin zur lokalen Vermarktung heimischen Wildbrets.

Es sind der Kreislauf und die Verständigung zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und der Jägerschaft, die das Arbeiten im Sinne des Naturschutzes und der Artenvielfalt erst möglich machen. Sich mit Hege, dem Erfüllen von Abschussplänen und der Sorge um Wild und Wald für die Umwelt einzusetzen, bedeutet aktiven Naturschutz auszuüben. Damit ist bereits ein großer Schritt getan.

 

Dank des unermüdlichen Einsatzes des Kärntner Jägerpaares Stefanie und Christoph Thaler entstehen am Stradehof Lebensmittel statt Nahrungsmittel.

Ganz im Sinne des Earth Day sind es eben jene regionalen Phänomene, die abseits von Windrädern, Wasserkraftwerken, Urwaldrettungen und Plastikverminderung besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. So zelebriert die Jägerschaft nicht nur am Earth Day die Schönheit unserer Umwelt, sondern steht täglich dafür ein.

 

Steckbriefe:

 

Stefanie Thaler
Jagdprüfung 2012
ang. Forstwirtin & Wildtierökologin (BOKU Wien)
ehem. Mitarbeiterin der Bundesforste Österreich
derzeit – Projektmitarbeiterin bei E.C.O, Institut für Ökologie

Artemis Anwärterin 2017
national und international erfolgreiche Sportschützin
Deutsche Wachtel Zucht vom Freibühnd - www.deutsche-wachtelhunde-vom-freibuehnd.webnode.at

 

Christoph Thaler
Jagdprüfung 2012
Absolvent der Agrar-HAK Althofen,
Tierpräparator (Lehre bei Mario Hartlieb, Spittal)
derzeit – Milchmesser & Nebenerwerbsbauer

 

Stradehof
www.stradehof.at
E-Mail: stradehof@gmail.com
Görtschacherstraße 76
9201 Krumpendorf/Klagenfurt

 

Gloria Horn, BA MA